Die BDA-Herbstvortragsreihe „Architektur + Baukultur“ bestätigte auch 2025 ihre Anziehungskraft: An allen Abenden war der Vortragssaal im Museum für historische Maybach Fahrzeuge voll. Zum Auftakt kamen schon rund 300 Gäste, die zum Teil nur noch einen Stehplatz fanden. Die Verbindung aus internationaler Strahlkraft und regionaler Verankerung erwies sich erneut als Publikumsmagnet. Organisiert wurde die Reihe wie immer vom Büro Berschneider + Berschneider, moderiert von Architekt Andreas Schmid.

Vorträge aus Österreich, der Schweiz und Deutschland
Den Auftakt gestaltete Patrick Lüth von Snøhetta Innsbruck – und sorgte gleich für eine echte Sternstunde. Mit eindrucksvollen Bildern und spürbarer Leidenschaft zeigte Lüth, wie Architektur Verantwortung übernehmen kann: sozial, ökologisch und kulturell. Für das international agierende Büro mit norwegischen Wurzeln steht der Mensch stets im Mittelpunkt. Ob das öffentlich zugängliche Operndach in Oslo, das rund um die Uhr als Stadtplatz für alle dient, oder das transparente Kinderspielhaus von Swarovski in Tirol – Snøhetta gelingt es, Orte zu schaffen, die Gemeinschaft stiften und Identität stärken.



Nahtlos knüpfte der zweite Abend an die hohe Qualität an: Ramin Mosayebi, Associate bei EMI Architekt*innen, zeigte, warum der Schweizer Wohnungsbau als Exportschlager gilt. Besonders hervorzuheben ist „Das wohltemperierte Haus“ in Regensdorf. Aus ehemaligen Büroflächen entstanden hochwertige Wohnungen – ein Vorbild dafür, wie Architektur auf die drängende Wohnraumfrage reagieren kann.


Zum Finale begeisterte Stefan Schlicht von Schlicht Lamprecht Kern Architekten aus Schweinfurt mit einem inspirierenden Vortrag, der Lust und Mut macht, auch mal groß angelegte Visionen umzusetzen. Zwei kurzweilige Stunden lang zeigte der Architekt seine preisgekrönten Projekte, die mit Best-Practice-Charakter für starke Architektur und Baukultur stehen – darunter die Neue Ortsmitte Niederwerrn oder die Bibliothek Gundelsheim. Eindrucksvoll demonstrierte Schlicht, wie aus Orten ohne Identität lebendige Mittelpunkte entstehen können, wenn regionale Handwerkskunst, neue Ideen und gemeinsames Handeln zusammenfinden.



Ausblick
Bereits jetzt richtet sich der Blick nach vorne: Im Frühjahr 2026 liegt der Schwerpunkt auf Österreich. Aus Wien werden Günter Katherl von Caramel architekten und Karolin Schmidbaur von Coop Himmelb(l)au Einblicke in die Baukultur unseres Nachbarlandes geben – ergänzt durch Christian Matt von Dorner Matt Architekten aus Vorarlberg. Wieder ein Versprechen auf Architektur, die begeistert! Am 11. März 2026 starten wir mit Vortrag numero 132.
Fotocredits:
Melanie Schlegel, Berschneider + Berschneider
Andreas Schmid, Berschneider + Berschneider







